- Name:
- Silvia Neid
- Position:
- Bundestrainerin
- Geburtstag:
- 2. Mai 1964
- Geburtsort:
- Walldürn
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Sportlich
Silvia Neid war früher selber Fußballerin und ist seit 2005 Trainerin der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen. Neid hatte Pionierarbeit zu leisten, da sie in einer Zeit aktiv Fußball spielte, als der Sport noch eine reine Männerdomäne war. So ist ihr erstes Länderspiel gleichzeitig auch das erste Länderspiel überhaupt einer Deutschen Nationalmannschaft gewesen. Sie war damals zweitjüngste Spielerin und wurde in der 41. Minute eingewechselt. Nur eine Minute später konnte sie ihr erstes Tor in einem Ländervergleich erzielen. Sie steuerte damit das 3:0 gegen die Schweiz bei, das Spiel endete 5:1. Da sie die einzige Spielerin war, die in jedem der nächsten 12 Spiele zum Einsatz kam, wurde sie am 23. Oktober 1984 die Spielerin mit den meisten Einsätzen für das deutsche Team. Dass der Fußball der Frauen in der damaligen Zeit noch in den Kinderschuhen steckte, erklärt sich unter anderem aus der Tatsache, dass der DFB den Sport bis zum Jahr 1970 für Frauen verboten hatte. Neid konnte ihre Einsätze bei Länderspielen noch weiter ausbauen und machte ihr letztes Spiel für die deutsche Mannschaft am 25. Juli 1996. Bis zu dem Zeitpunkt hatte Silvia Neid es auf 111 Spiele für die Nationalmannschaft gebracht. Bis 1998 war sie mit dem Wert Rekordnationalspielerin, ehe Martina Voss sie im Jahr 1998 überflügeln konnte. Insgesamt dauerte ihre Karriere als Spielerin von 1980 bis 1996 an. In dieser Zeit spielte sie zunächst für den SC Klinge Seckach, bis sie 1983 zur SSG 09 Bergisch Gladbach wechselte. Nach nur zwei Jahren in Bergisch Gladbach wechselte Neid im Sommer 1985 zum TSV Siegen, bei dem sie ihre Karriere elf Jahre später beendete.
Silvia Neids Zeit als Trainerin begann im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußballbundes. So führte sie im Jahre 2004 die U19 Mannschaft des DFB ins Finale der Europameisterschaft, nur um kurze Zeit später den Weltmeistertitel mit der U19 feiern zu können. Als Assistentin der damaligen Bundestrainerin Tina Theune-Meyer gewann sie 2005 mit der A‑Nationalmannschaft die Europameisterschaft. Nach dem Turnier trat Theune-Meyer, wie zuvor angekündigt, als Bundestrainerin zurück und Silvia Neid übernahm ihren Posten. Bis heute ist Neid in ihrem Amt und strebt im Sommer 2011 die dritte Weltmeisterschaft in Folge mit der deutschen Auswahl an.
Erfolge
Erfolge als Spielerin
Auch wenn ihr die größtmöglichen Erfolge im Fußball verwehrt blieben, da sie weder olympisches Gold noch die Weltmeisterschaft gewinnen konnte, hatte Neid eine äußerst erfolgreiche Spielerkarriere. Mit dem TSV Siegen und der SSG 09 Bergisch Gladbach konnte sie während ihrer Karriere insgesamt sieben Meistertitel und sechs Triumphe im DFB-Pokal feiern. Mit der Nationalmannschaft gewann sie bei den Turnieren 1989, 1991 und 1995 jeweils die Europameisterschaft. Ebenfalls 1995 stand sie mit der Nationalmannschaft im Finale der Weltmeisterschaft, konnte dieses allerdings nicht gewinnen.
Erfolge als Trainerin
Noch beeindruckender als ihre Erfolge im Spielerbereich sind Neids Erfolge als Trainerin. Mit verschiedenen Jugendmannschaften des DFB holte sie von 2000 bis 2002 drei Europameisterschaften sowie 2004 die Weltmeisterschaft mit der U19. Unter Neid als verantwortlicher Cheftrainerin konnte die Auswahl des DFB 2007 die Weltmeisterschaft erfolgreich verteidigen und wurde 2009 erneut Europameister. Außerdem stehen der Sieg des Algarve-Cups 2006 sowie olympische Bronze 2008 zu Buche.
Auszeichnungen & Ehrungen
2003 und 2009 war sie Teil der Mannschaft des Jahres bei den Wahlen zu den Sportlern des Jahres. Im Mai 1988 wurde ihr Tor gegen den FC Bayern zum Tor des Monats gewählt. Mit dem Silbernen Lorbeerblatt bekam sie die höchste sportliche Auszeichnung Deutschlands, außerdem das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2010 wurde Neid von der FIFA zur Welttrainerin des Jahres gewählt.